das Eingangsposting lautete :

Ich schlenderte langsam über den momentan ein bisschen staubigen Trainingsplatz des Camps, dessen fest gestampfte Erde schon so manchen Kampf gesehen hatte. Vorhin war ich noch gänzlich weit weg gewesen von dieser Welt, in der die Leute erneut wieder Lederrüstungen trugen und nicht einmal annährend automatische Waffen schwangen.
Meine E-Gitarre hatte unter meinen Fingern gesungen. Dafür verließ ich diese Welt, die die meine war, regelmäßig, denn die Musik war meine Flucht. Auch wenn ich bisher noch nicht geschafft hatte gänzlich zu fliehen. Wenn dein Vater ein Gott ist fällt das auch schwer, selbst wenn du ihn noch nie persönlich gesehen hast.
Mit der Musik schaffe ich wenigstens seine Stimme einfach zu verdrängen oder zu übertönen.
Die Gelegenheit bot sich mir, da die letzte zu erledigende Mission, auf die ich geschickt worden bin, relativ schnell zu bewältigen war. Da blieb noch Zeit, um meiner Welt noch etwas fern zu bleiben, besonders, da ich hier zwar lebe, aber nicht allen mein Leben auf die Nase binden will.

Etwas von mir steht ein Mädchen und ihre Stimme klingt wie eine knallende Peitsche, während ein anderer Campbewohner zusammenzuckend verbal von ihr getroffen wird.
Was ist da los?
Ich gehöre normalerweise eher nicht zu den Typen, die sich einmischen, aber gerade kann ich irgendwie nicht anders und trete näher.
"Hey.", meine Stimme klingt tief und voll, schleppend und so durchdringend, dass mir eigentlich immer alle zu hören und ich nicht lauter sprechen muss.

Wenn es nur solche wären...wenn es nur solche wären
murmelte ich vor mich hin
Ich wusste, dass er sich einbildete, dass ich das Gift nicht lösen konnte.
Töricht.
Hatte mir doch ein gewisser jemand schon den selben Streich gespielt.
In der Hütte angekommen schnappte ich mir ein winziges Fläschchen.
Gefüllt mit einer Gold schwarzen Mixtur.
Es war die letzte und heute Nacht hatte ich schon wieder eine Prügelei...
Dieser Alptraum würde wohl nie enden...
Also schluckte ich es und packte einige Sachen zusammen bevor ich per Schattenreise aus dem Camp verschwand

Die Prügelei mit dem Mädchen war in diesem Fall meine Ausrede nicht zum Training zu erscheinen. Falsch, aber gut genug für mich. Die Wahrheit wäre gewesen, dass ich einfach keinen Bock aufs Training hatte.
So verzog ich mich allerdings und beschloss ein bisschen schwimmen zu gehen, nur für mich allein. Mein ausgewählter Freundeskreis war beschäftigt und auszubrechen hatte ich mit meinen Blesuren ehrlich gesagt keine Lust.
Die Zicke war absolut verrückt und durchgedreht. Vater würde sie lieben, ganz seine Kragenweite und voller Aggressivität.
Ich beschloss ein weiteres Mal sie abzuhacken und ihr von nun an aus dem Weg zu gehen. Ganz davon ab, dass sie entweder wegen des Gifts vor meiner Tür aufkreuzen würde, oder eben einen anderen Weg daraus finden musste. Ihr Problem nicht meines.
Mit einem Stöhnen betrachtete ich, was sie bei mir angerichtete hatte und schüttelte den den Kopf. Einerseits am rum jammern so unverstanden zu sein und anderseits auf alles einschlagen was sich ihr nährte. Krank.
Ich bin kein Masochist.
Also versuchte ich mich zu entspannen und schwamm deshalb ziemlich langsam. Nachher würde ich vielleicht doch noch abhauen, um eine Jazzbar in New Orleans aufzusuchen.
Ich sollte nicht in die Nähe meiner Familie, dass wusste ich, aber ich konnte nicht widerstehen.

Plötzlich hörte ich schreie.
Kessy, in ihrer menschlichen Form wurde gejagt von einer Harpje
Ich zückte meine Schwerter und rückte vor.
Das würde ich niemals zulassen
Kessy durfte nichts passieren

Ich dümpele im Teich herum und spiele toter Mann, bevor ich mit den Füßen im Wasser plantsche.

Kessy fiel und ich stürzte zu ihr.
Als die Harpje und erreichte warf ich mich über sie und die scharfen Krallen fuhren in meinen Rücken.
Vergeblich versuchte ich den spitzen Schmerzensschrei zu unterdrücken

Vielleicht hätte ich auf einen Schmerzensschrei reagiert, oder auf die Kampfgeräusche, die eine Auseinandersetzung mit einer Harpyie verursachten, oder sogar schon auf das Hilferufen von Kessy, unabhängig davon, dass ich sie nicht kannte. Aber so trieb ich entspannt weiter im See beim Camp und dachte über meine neuesten Liedtexte nach.

Die Harpje flog hoch.
Triumph in den Augen.
Doch so leicht war das nicht.
Ich kam keuchend hoch.
Blut rann meinen Rücken herab.
Aus meinem Bh zog ich einen Dolch und warf ihn.

Auch von dieser Situation hier im See gelangweilt begab ich mich an Land und machte mich auf den Weg zu meiner Hütte.

Die Harpje wich aus und Kessy kreischte wieder.
Sie wich weiter zurück.
Ich fühlte das warme Blut wie es mir den Rücken runter rann.

Zuhause angelangt duschte ich das Seewasser ab.

Sorry