Langsam schlenderte ich durch die Straßen von Boston.
Ich musste zwar dieses Monster finden und in den Tartarus zurückschicken, aber wer sagte, dass ich das ganze nicht mit ein wenig Sight-Seeing verbinden konnte?
Ich bog in eine neue Straße ein.

"Und nimm eine Jacke mit!" ich ignorierte Louis überfürsorglichen Ton und lies die Tür hinter mir ins Schloss fallen. Wohin genau ich wollte wusste ich gar nicht. Ich lief einfach mal aus der kleinen Seitenstraße heraus in der ich wohnte.

Ich besah mir die Schaufenster, überlegte kruz, ob ich ein wenig shoppen gehen sollte, beschloss aber erstmal den Auftrag zu beenden.
Ich bog wieder einmal ab und sah mich nun aufmerksamer um.

Ich puste mir eine Haarsträhne aus der Stirn und sah mich um.
Da ich kein Geld dabei hatte, würde ich auch nichts kaufen können.
Mal sehen wer hier so alles unterwegs war.

Ich schob die Hände in die Jackentaschen und sah mich weiter um.
Wo könnte das Monster sein? Garantiert nicht hier, stellte ich fest, in dieser Straße war es ruhiger als ruhig.
Suchend sah ich mich um.

Ich sah bekannte Gesichter. Alte sowie junge Leute.
Ich machte einen Bogen um die Kindergartengruppe. Kinder waren einfach nicbt meins.
Ich bog in die neue Straße ein i der sich nur ein Mädchen befand. Ich hatte sie noch nie gesehen.

Ein Mädchen bog in die Straße ein und ich betrachtete sie.
Könnte sie das Monster sein?
Mein Instinkt sagte mir, ihr nicht zu vertrauen, obwohl ich sie nicht mal kannte, aber dennoch schien sie normal zu sein.

Mir entging nicht das sie zu mir sah.
Allerdings glitt mein Blick zu der Person am Ende der Straße. Eben war die noch nicht da. Ich ging etwas langsamer, so bewegungslos wie der Mann da stand sah das irgendwie seltsam aus.

Der Mann war definitiv noch seltsamer als das Mädchen.
Ich begann mit meiner Haarnadel zu spielen und ging auf ihn zu, während ich mir im Kopf einen Plan zurechtlegte.
Erst ansprechen, dann überprüfen, ob er ein Monster war und letztendlich kämpfen, ohne zu sterben.

Ich ging weiter und sah dass das Mädchen ebenfalls auf den Mann zuging. Meinen Fächer hatte ich an meiner Hose befestigt. Nur für den Notfall.

"Hallo", begrüßte ich den Mann. Wenn er ein Monster war, würde er definitiv nicht besonders freundlich reagieren. "Ich bin von der örtlichen High-School und führe eine Umfrage durch. Sind sie ein Monster?"
Besser gerade heraus, als um den heißen Brei herum reden, dachte ich mir und machte mich entweder aufs Kämpfen oder abhauen gefasst.

Ich zog die Augenbrauen zusammen als ich hörte was das Mädchen sagte. Entweder durchgeknallt oder Demigott. Unaufällig und leise näherte ich mich den beiden.

"Was?", fragte er angriffslustig.
"Wie bitte", korrigierte ich automatisch, allerdings sah der Mann nicht besonders begeistert aus.
Ich ließ meinen Speer erscheinen. "Los, sie können es sich einfach machen oder schwerer, MOnster!"
Ich wusste, dass ich mich auf dünnen Eis bewegte, aber es war mir egal. Ich wollte den Auftrag fertig bringen.

Okay, Demigott. Ich hatte den Fächer noch geschlossen in der Hand.
Der Mann ging einen Schritt zurück und verwandelte sich in etwas. Monster. Ich öffnete den Fächer und zog das Mädchen ein Stück weg.

Der Mann verwandelte sich und ich grinste.
Ich hatte also richtig geraten!
Jemand zog mich zurück. Als ich einen Blick über meine Schulter warf, sah ich ein Mädchen.
"Was soll das?", knurrte ich sie wütend an.

"Ich will versuchen dir zu helfen." meine ich, denn da, wo sie gestanden hatte, stand nun eine riesige Chimära. Oh Götter. Warum hatte mir niemand davon erzählt, ich wohnte schließlich hier!

"Aha", meinte ich, drehte mich wieder um und zog eine Augenbraue hoch. "DIe Monster werden auch immer größer, was?"
Ich warf wieder einen Blick auf das Mädchen, welche die Chimära anstarrte.
"Und wer bist du?"

Ich öffnete den Fächer. Sie tat ja gerade so als hätte man alle Zeit dieser Welt.
"Ich bin wie du!" das sollte als erklärung ausreichen, da ich mich zur Seite wegrollen musste um nicht zertrampelt oder verbrannt zu werden.

"Ich meinte eher, wie heißt du?", rief ich ihr zu, als ich beiseite sprang.
Ich duckte mich unter seiner riesigen Tatze weg und versuchte mit der Speerspitze seinen Hals aufzuschlitzen. Es funktionierte aber leider nicht.

Ich warf den Fächer und rief: "Melissa!"
Ich fing den Fächer wieder auf und zog meine Lanze.

"Freut mich sehr", rief ich. "Ich bin Munin."
Ich wich einem Feuerstoß aus.

"Echt schön dich zu treffen!" rufe ich und griff an.

Ich hielt mich, als das Monster die Pfote wieder hob, daran fest und ließ mich so auf seinen Rücken ziehen, wo ich mehr schlecht als recht balanzierte.
"Verdammt!", zischte ich, als sich meine Höhenangst mal wieder bemerkbar machte.

"Du kriegst das hin!" rufe ich ihr zu und werfe ein Messer in eine Pranke des Monsters.

"Optimistin", lachte ich und kletterte auf den Kopf der Chimära.
Wenn ich es schaffe, ans Auge ranzukommen, konnte ich die ihm ausstechen, was uns einen Vorteil verschaffte.