das Eingangsposting lautete :

Ich lief mit meiner vollständigen Ausrüstung durch den schattigen Wald in Richtung Fluss.
Da ich Brustpanzer hinderlich fand, trug ich keinen, nur einen Schild und meine Waffen, sowie einen leichten Rucksack mit Verbandszeug und Nektar und Ambrosia.
Mein Team bei dieser Runde "Eroberung der Flagge" war eine Alianz der Kinder der Dunkelheit und ein paar anderen Häusern. Theoretisch konnten wir nur gewinnen.
Ich tauchte in die Schatten und stürmte weiter voran. Der Fluss blinkte schon zwischen den Bäumen hervor.
Es war ziemlich wahrscheinlich, dass das gegnerische Team die Flagge auf Zeus' Faust aufgestellt hatte und dort bewachte.
Ich spang direkt vor dem Fluss aus den Schatten und rannte durch das Wasser.


(Kein Einleitungstext Darin bin ich nicht so Bombe.)

Ich hörte der Frau aufmerksam zu. Alice im Wunderland... eine griechische Sagen Figur kannte dieses Buch? Man lernt anscheinend wirklich nie aus.
Als sie mich aufforderte, kam ich näher.
Ich stellte mich neben sie an den Spiegel. C.C also.
Ich lächelte freundlich, sowie es mir beigebracht wurde.

Ruhig verfolgte ich Alice' Bewegungen und hielt automatisch die
Luft an, als sie direkt neben der Zauberin zum Stehen kam.
Mir war nicht wohl dabei. Aber was sollte ich denn tun. Und
solange Circe nicht aus diesem Raum verschwand, konnte ich das
Buch auch nicht suchen.

Ich sah die Frau von der Seite an.
"Wo genau bin ich hier.", traute ich mich leise zu fragen.
Die Frage warum ich hier war, war mir eigentlich deutlich wichtiger, doch ich ließ sie erstmal außen vor.

"Bezaubernd."
Circe schien mehr mit Alice' Aussehen beschäftigt, als mit ihrer
Frage. Die Frage war nur, ob uns das einen Vorteil brachte oder
nicht.

Ich wurde etwas Rot und lächelte geschmeichelt.
Innerlich hoffte ich nur, dass meine Unsicherheit nicht zu deutlich war. Möglichst beiläufig sah ich mich um. Als könnte ich so Lysander finden.
Ich wünschte, ich würde wissen, dass er da wäre.
Schnell ging mein Blick zurück zu C.C.
Sie sollte auf gar keinen Fall etwas Bemerken.

Ich spürte Alice' Unsicherheit tief in mir drin und es machte es nicht
einfacher. Wie gerne wäre ich einfach zu ihr gegangen und hätte sie
in den Arm genommen. Aber dann wäre alles vorbei.
Dann wären wir geliefert.
Und ich wollte nicht kämpfen. Nicht mit einer Zauberin.

Als C.C. weiterhin stumm blieb öffnete ich wieder meinen Mund.
"Es tut mir Leid, aber ich verstehe immer noch nicht warum ich genau hier bin."
Entschuldigend lächelte ich die Frau neben mir an und strich mir ein Haar aus dem Gesicht.
Ich war ziemlich nervös.

Wenn man absolut gar nichts tun kann und einfach zusehen
muss, quält einen alles nur noch mehr. Es dringt einem in jede
Ecke des Körpers, jede Faser der Kleidung. Die Spannung ist
überall, liegt in der Luft, elektrisiert den Körper.
Circe streicht um Alice herum, spielt an ihren Haaren und
greift sanft nach ihrer Hand.
"Schau nur, was aus dir werden könnte."

Wie eine Raubkatze schlich die Zauberin um mich herum. Mein Blick ließ ich die ganze Zeit auf den Spiegel vor mir.
Ich unterdrückte jedes zucken, dass auf kommen wollte, als ich C.C. mich berührte.
Schließlich blieb sie vor stehen und griff nach meiner Hand. Noch im selben Moment veränderte sich das Spiegelbild vor mir.
Ich sah nicht länger meine Müden Augen oder meine schlaffen Haare, nein ich sah plötzlich verändert aus. Und das nur im Positiven Sinne.
Meine Haare hingen meinem Spiegel ich, lockig und lang auf den Schultern. Sie strahlten in einem hellen Blond ich ich glaube sogar eine Farbige Strähne irgendwo zu entdecken. Meine Augen strahlten und leuchteten gerade zu. Meine Haut war ohne einen einzigen Fehler und unglaublich rein.
Doch die Haltung der Person verzauberte mich am meisten. Ich sah mächtig aus. Keiner würde mich so für ein dummes oder schutzloses blondes Mädchen halten.
"Das können sie tun?", flüsterte ich erstaunt und drehte mich zu C.C.

Ich blickte in den Spiegel, ein Zauberspiegel erster Klasse.
Und was ich sah, verschlug mir den Atem. Ob Circe wusste,
dass ich hier war? Denn ich sah mich. Mich an Alice' Seite,
als großen, starken Beschützer. Und sie blickte zu mir auf, wie
ich es mir immer gewünscht hatte.
Es war... verwirrend, aber hypnotisierend. Ich wollte genau
das.
'HALT!', hielt mich eine Stimme an. Mutter. Egal in welchem
Zustand ich mich befand, sie erkannte ich immer.
Sofort wachte ich aus der Zauberei auf und zog mich tiefer in die
Schatten zurück.

Circe lächelte mich an. "Aber natürlich. Das ist alles kein Problem." Sie nahm meine Hand und sah mich an.
"Du könntest so mächtig werden. Nur weil du, du bist, und nicht weil jemand dich beschützt."
Sie sprach das Wort 'jemand' voller Verachtung aus.
Es bestand keinen Zweifel, das sie damit Männer meinter. Ich hielt den Atem an. Dann viel mir wieder der Grund ein warum ich hier war.
Ich sah mich kurz im Raum um. Lysander hatte gemeint Circe wäre böse. Es gab gruselige Geschichten über sie, aber sie wollte mir doch nur helfen... Wie konnte so jemand böse sein?

'Ruhig. Ganz ruhig', beschwor mich die Stimme
von Nyx und ich schloss für einen Augenblick die
Augen, um mich zu sammeln.
Circes Worte brannten in meiner Brust, brannten
auf meiner Haut wie Schürfwunden, hämmerten
sich tief in meinen Schädel.
Alice' Blick glitt an mir vorüber, als ich die Augen
wieder öffnete und ich hielt die Luft an.
"Mein wunderschönes Kind. Lass dich nicht ablenken.
Sieh in den Spiegel. Das ist es doch, was du willst.
Du willst es hinter dir lassen. All das, was dich
so anders macht."
Ich atmete aus.
Ihre Stimme war intensiv, schallte wie ein Echo immer
wieder durch meine Gedanken und machte das
Verstecken schwer.

Ich wand mich wieder den Spiegel zu und lächelte mein anderes ich an.
C.C. Stimme hallte in meinem Kopf wieder.
Dann schüttelte ich plötzlich den Kopf. Das war nicht wirklich ich. Die Stimme meines Dads erklang in meinem Kopf. Es war eine entfernte und schon fast vergessene Erinnerung. 'Lass dich von niemanden verändern. Du bist wundervoll wie du bist.'. Ein Lächeln ging auf mein Gesicht.
"Ich wäre gerne so, aber... ich bin es nicht. Das lässt sich nicht ändern."
Ich sah Circe an.
Das Bild reizte mich jedoch immer noch, wer wollte nicht 'perfekt' sein.

"Ich bin es nicht..."
Alice' Worte hallten durch meinen Kopf.
Ich bin es nicht.
Ich würde vermutlich auch niemals der
große starke Ritter an ihrer Seite sein.
Nur ein Freund. Nicht mehr, nicht weniger.
Egal wie weh es tat.
Circe wurde unruhig. Ihr Blick glitt wieder
durch den Raum, suchend, als wüsste sie,
dass jemand hier war, der nicht hier sein
sollte.
Ein Mann.
Ich.
So leise ich konnte, zog ich mich rückwärts zurück.
"Aber mein Kind, denk doch sowas nicht. Jeder
kann perfekt sein. Du solltest dir nicht einreden lassen,
dass du so bleiben musst, wie du bist. SO ist das nicht.
Sicherlich haben dir die elendigen Männer diesen
Unsinn eingeredet. Aber es stimmt nicht."

Als C.C. meinte die Männer hätten es mir eingeredet, er schien ein Bild in meinem Kopf. Mein Vater.
Er lachte mich an und drehte mich im Kreis.
Allein bei dem Gedanke musste ich Lächeln. Wie alt war ich wohl damals gewesen?
Die Erinnerung gab mir Mut und erinnerte mich wieder an meine Mission.
Das Buch!
Ich sah die Zauberin an.
"Vielleicht haben sie recht...", log ich. Leider war ich keine besonders gute Schauspielerin.
Möglichst auffällig sah ich mich um.
"Worüber sind die ganzen Bücher?"