(an alle)

Ich hatte von dem Frühlingsfest gehört und hatte beschlossen hinzugehen.
Normalerweise versuchte ich die Camper eher zu umgehen, da ich mit den meisten sowieso keinen Kontakt hatte. Aber vielleicht war es eine gute Gelegenheit etwas mehr zu zeigen, dass die anderen keine Angst vor mir haben mussten?

Ich hatte mir etwas zu trinken geholt und mich dann auf das Podium niedergelassen. Die Sonne schien und es war angenehm warm.
Das Gras roch frisch und die Vögel zwitscherten und sangen.
Ich genoss es zu sitzen und die Camper zu beobachten, während ich einen Schluck von meinem Trinken nahm und mich etwas in meinen Gedanken vertiefte. Die Sonne blendete mich und stach in meinen Augen, doch das hielt mich nicht davon ab hier zu sein.

(an alle)

Gemeinsam mit einigen meiner Geschwister war ich auf dem Weg zum Frühlingsfest, welches im Moment von allen in den Himmel gelobt wurde - und ich hatte beschlossen, dass ich das zuerst selbst sehen musste, bevor ich entscheiden würde, wie gut es denn wirklich war.
Allerdings war ich positiv gestimmt und war mir sicher, dass es wunderbar werden würde. Auch wenn ich den Sommer bevorzugte, liebte ich den Frühling: die frischen Blumen, die milde Luft - alles einfach.
Wir gingen neben dem Podium vorbei, als meine Geschwister anboten, etwas zu trinken zu holen - und obwohl ich normalerweise widersprochen hätte, stimmte ich zu und setzte mich dann auf das Podium. Ein Stück weiter weg fiel mir ein Junge auf, fast schon eher ein Mann, der die vorbeilaufenden Camper aufmerksam beobachtete. Ich überlegte mir, wie er wohl hiess - ich kannte ihn irgendwoher. Ich schüttelte den Kopf und begann dann selbst, die Menschen zu beobachten.

(An Zoë)

Ich trank noch einen Schluck. Ich mochte es, wie es hier im Camp alles gab, was man sich wünschte. Man musste nur daran denken -und nicht mal das unbedingt. Es war einfach schön.
Für mich war es dann doch ziemlich laut mit den ganzen Camper und ich überlegte, ob ich weiter gehen würde. Doch da tauchte plötzlich eine kleine Gruppe Camper auf. Wohl Geschwister. Zumindest wirkte es so auf mich und nur eine setze sich, während die anderen wo hin gingen.

Sie schaute mich kurz an und dabei schaute ich sie ebenfalls an um zu zeigen, dass ich das bemerkte.
Ich wusste, dass ihr Name Zoë war. Ich kannte im Grunde alle Namen aus dem Camp, auch wenn ich eben mit kaum jemanden zu tun hatte.
"Hey, wo sind denn deine Geschwister hin ohne dich?" fragte ich und hoffte, dass meine Stimme so ruhig klang, wie ich es wollte.

( an alle)

Es war mein zweiter Tag im Camp. Und was für einer. Immer noch verstand ich gerade so die Hälfte von allem, was mir gesagt wurde, aber anscheinend war heute irgendein besonderer Tag. Eine Art Fest oder so. Ich hoffte ehrlich gesagt, dass es nicht 'hol die Flagge war', denn der Pferdetyp... Chirones oder so, hatte gestern einen armen Jungen zusammen genäht, der anscheinend teilgenommen an diesem 'Spaß' hatte. Dies meinten zumindest die Hermeskinder, denen ich im Moment die meiste Zeit an den Fersen klebte.
Auch jetzt saß ich im Augenblick bei einer Gruppe hyperaktiver blonder Kinder, welche einen Schabernack nach den anderen vorhatten. Es war großartig! Ariane würde durchdrehen, wenn sie sehen könnte, wie die Kinder ganz ohne schlechtes Gewissen einander Sachen aus den Taschen stahlen oder ein Bein stellten, wenn der andere es gerade am wenigsten erwartete. Nie böse gemeint natürlich, eher im jugendlichen Leichtsinn denn meine Schwester so verteufelte.
Auch unsere Umgebung war so faszinierend, dass meine Augen wahrscheinlich schon auf die Größe von Teetassen gewachsen waren. Ich hatte bereits verstanden, dass Magie immer dort war, wo man sie am wenigstens erwartete. Bei den Erdbeerfeldern zum Beispiel, die ich von hier nur erahnen konnte oder in den Trinkbechern, welche sich magisch auffüllten. Einfach unglaublich!

(an alle)

Der Lärm war kaum ertragbar. Ausgerechnet heute musste das Camp durchdrehen. Das Kreischen gelangte bis in meine Hütte, machte mich wahnsinnig. "Bei den Göttern...", murmelte ich gereizt. Da kam ich nach "Hause", um mich auszuruhen und dann so etwas. Chiron war ich bis jetzt aus den Weg gegangen, ich hatte keine Lust auf ihn. Immerhin fühlte ich mich irgendwann so sozial isoliert, dass ich beschloss nach draussen zu gehen. Das Podium. Noch mehr kreischende Halbgötter. Ich liess meinen Blick über die Menge schweifen und erinnerte mich daran, dass ich eigentlich freundlich war. Meine Mundwinkel schmerzten bei dem Versuch eines Lächelns.

(An alle)

Anscheinend war ich nicht gehört worden, was mir aber auch nicht wirklich zusetze. Ich schaute mich wieder um und beobachtete einfach die Leute, die neu hinzu kamen. Es wurde immer voller und dadurch natürlich auch immer lauter.
Manchmal wünschte ich mir, ich hätte Kopfhörer die keine Geräusche durchlassen. Vielleicht würde ich demnächst mal ein paar Hephaistos Kinder fragen, ob sie mir welche machen. Das würde ich mir in den kommenden Tagen vornehmen.
Mittlerweile war mein Trinken alle, weshalb ich zum Mülleimer lief um es weg zu schmeißen. Der Müll war schon ordentlich voll, aber das würde wieder mit Magie geregelt werden.
Ich versuchte Leute zu erkennen, die mir mehr sagten als dass ich nur ihren Namen kannte. Dabei entdeckte ich einen Satyrn, mit dem ich schon ein paar Gespräche geführt hatte. Aber auch er schien ziemlich beschäftigt zu sein.

(An Ethan)

Einige kannte ich vom Sehen, mehr aber auch nicht. Meine Freunde und meine Freundin waren
nicht hier. Plötzlich stach mir ein dunkelhaariger ins Auge. Wie hiess der nochmal? Er wirkte
ruhig und einsam. Distanziert von dem Rest. Wachsam. Er musste in meinem Alter sein.
Und er kreischte nicht herum. Ein fetter Pluspunkt. Entschlossen lief ich auf ihn zu. "Hey", sagte ich.

(An Jeremy und Calliope)

Ich überlegte mich schon, ob ich nicht doch vielleicht wieder gehen sollte. Ich wusste hier zwar von jedem den Namen -so ist es nun mal wenn man eher im Schatten lebt- und dennoch war ich ihnen nicht bekannt. Kein Wunder natürlich. Und es machte mir auh nicht viel.
Plötzlich allerdings erkannte ich ein Mädchen, das neu dazu kam. Ich erkannte sie direkt und winkte ihr kurz zu -was vielleicht seltsam aussah, da ich es nicht gewöhnt war zu winken.
Bevor ich noch etwas sagen konnte, stand Jeremy neben mir.
Mit erhobener Augenbraue sah ich den Jungen an, der mich grüßte
"Hey" sagte ich ebenfalls. "Und gefällt es dir hier?".

(An Ethan)

"Es ist ganz okay", sagte ich und war mir selbst nicht sicher, ob es
gelogen war. Chiron ging mir auf die Nerven und die Bewohner manchmal,
aber sonst... ? "Aber ich halte es nie mehr als einen Monat aus. Was ist mit dir?"
Ethan, fiel es mir ein. Ich mochte seine Art.

(an Jeremy)

Ich nickte. Es war ganz okay kam hier oft vor im Camp. Und nicht unbedingt, weil es kein gutes Zuhause war, sondern oft, weil es da Draußen mehr gab und manches unerreichbar schien. Für viele.
"Ich meinte eigentlich da Fest hier", anwortete ich locker.
"Aber ich bin hier immer wieder. Mal bin ich da, mal nicht. Je nachdem. Aber es ist hier trotzdem mein Zuhause", sagte ich dann, um seine Frage trotzdem zu beantworten.
"Wo bist du denn, wenn du nicht hier bist?".
Wenn er immer nur ungefähr einen Monat da war, würde er immerhin die rechtliche Zeit wo anders sein. Nach dem Grund fragte ich lieber nicht. Noch nicht. Das ist zu privat.

(an Ethan)
--
Mir gefällt, wie locker er ist. "Hier meinst du? Ehrlich gesagt nicht wirklich. Der elende Krach hat
mich aufgeweckt", gab ich lächelnd zu. Ich hörte ihm aufmerksam zu.
"Ich arbeite. Das kann irgendwo sein. Aber ich habe ein Apartment.
Dort bin ich oft." Kein Ort war mein Zuhause. Mary war es.

(An Jeremy)

Ich nickte. "Verständnis", meinte ich ehrlich. "Laut sind sie hier wirklich alle".
Und doch hatte ich beschlossen hier her zu kommen. Weil ich mich dazu verpflichtet fühlte.
"Ah, das ist schön".
Hier war er, soweit ich wusste, auch das einzige Kind seiner Mutter. Aber ich kannte die meisten Camper eben auch nur vom sehen her. Wie lange er hier wohl schon war?
"Dann hoffe ich, dass du das Fest trotzdem etwas genießen kannst"

(an Ethan)
-
Er war mindestens auch so ein Einzelgänger wie ich, wenn nicht noch mehr.
Ich lächelte. "Ja, danke, du auch", verabschiede ich mich und streifte noch etwas
umher. Ein Versuch war es wert. Ich holte mir etwas zu trinken.