das Eingangsposting lautete :

Lena und Cassie kennen sich eigentlich nur vom Sehen.
Aber dann lernen sie einander beim Bogenschießen besser kennen.
Eine Tochter des Hades und eine Tochter der Aletheia.
Wie wird sich das entwickeln?

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Ich schultere meinen Bogen und verlasse Hütte 8.
Die anderen Jägerinnen und ich sind für ein paar Tage hier, weil Artemis unterwegs ist.
Aber das Training sollte ich nicht vernachlässigen.
Die Sonne scheint und der Himmel ist strahlend blau.
Ein wunderschöner Tag.
Ich betrete die Arena und sehe mich um.

Ich nicke langsam.
Ja, das ist es wohl.
Aber ich bin es ja gewohnt. Ich kenne es anders schon garnicht mehr. Vielleicht ist es gut, wenn es so bleibt.
Ich sehe mich etwas um. Die anderen sind vermutlich woanders beim Trainieren. Oder am See oder am Strand. Anders kann ich mir nicht erklären, dass hier immer noch niemand außer uns ist.

Es war so schwer, mit Menschen umzugehen.
Ich wusste nicht wirklich, was ich machen sollte und Cassie war besonders schwer.
Ich wusste echt nicht wie sie reagierte und konnte sie nicht einschätzen.

Ich schaue zu Boden.
Soll ich in den Wald gehen?
Oder eine Runde im See schwimmen?
Die Lavawand wartet ebenfalls...
Oder ich gehe einfach in meine Hütte und schaue mal, was die anderen so machen...
Hmm...
Ich kann mich nie entscheiden.
Eine Münze wäre jetzt super.

'Wieso sagt sie nichts? Ist sie so verschlossen?'
'Oder ich bin ihr einfach zu langweilig' fällt mir ein.
Das ist es wahrscheinlich.
"Tut mir leid, falls ich dich aufgehalten habe" sage ich schüchtern.
Wenn sie keine Lust mehr hat, kann sie ja jetzt gehen.

Ich sehe wieder hoch.
"Oh, nein. Hast du nicht."
Ich ringe mir ein leichtes Lächeln ab.
Sonderlich viel Selbstbewusstsein hat sie ja nicht.
Prima, damit kenne ich mich auch bestens aus.
"Sorry, dass ich dich mit meinem langweiligen Leben nerve."
Mittlerweile scheint sie das Interesse an meiner Wenigkeit ja etwas verloren zu haben. Zumindest stellt sie nicht mehr so viele Fragen.

"Dein Leben ist doch nicht langweilig!"
Ich fasse es nicht.
"Mein Leben ist langweilig, aber deins doch nicht"
Erstant sehe ich sie an.
Und ich habe sie noch nicht mal genervt.
Oder sie hat es nur aus Höflichkit gesagt.
Aber sie darf doch mit ihrer Mutter nicht lügen, oder?
Kann sie dass überhaupt?
Ich will sie aber nicht noch mehr nerven.

Ich schmunzele.
Wie man es nimmt. Jeder hat da seine Ansichten.
Mir geht auf, dass sie jetzt viel von mir weiß, aber ich habe kaum Ahnung, wer sie eigentlich ist.
"Dann erzähl mir doch etwas aus deinem langweiligen Leben. So trostlos kann es doch garnicht sein', behaupte ich.
Andererseits: Langeweile ist nicht zwingend immer schlecht.

"Mein Leben ist so langweilig dass mir nix interessantes einfällt was ich erzählen kann" grinse ich leicht.
Ich überlege etwas.
Irgendwas in meinem Leben muss doch interessant sein.
"Ich wäre einmal fast ertrunken. Ich hatte schon schwarze Punkte vor den Augen, aber dann hat mich ein Kumpel gerettet."
Das war, bevor ich wusste, dass ich von Hades abstammte.
Schon damals konnte ich nicht schwimmen und hatte total Angst vor dem Meer und Seen generell.

Ich nicke nur.
Da haben wir doch etwas Interessantes.
Obwohl ich schätze, dass so eine Erfahrung ein Trauma hervorrufen kann.
Ich hoffe, dass ich mich irre.
"Dann hast du Glück gehabt", sage ich langsam.
Dann bin ich wieder still.
Ich will ihr nicht ins Wort fallen.

"Ja, ich denke schon... Oder aber Thanatos fand ich wäre noch nicht bereit"
Wobei es ihm eigentlich egal wäre.
Aber er sah verdammt gut aus.
Dann überlegte ich weiter.
"Was interessiert dich denn?"
Ich habe kurz etwas Angst, dass sie mir ins Gesicht sagt 'Nichts', aber irgendwie kann ich mir dass nicht vorstellen.

Ich wiege den Kopf hin und her.
Das kann natürlich auch sein.
Ich denke ein wenig nach. Was kann ich sie fragen, ohne zu persönlich zu werden?
Ich weiß nicht...
"Erzähl mir einfach, was du gerne machst. Womit verbringst du deine Freizeit?"
Womit verbringen normale Jugendliche ihre Freizeit?

"Na ja, eigentlich trainiere ich hauptsächlich. Schwimmen gehen kann ich ja nicht. Ich liebe es, einfach durch den Wald zu rennen oder so. Und ich lese gerne."
Ich denke nach.
Was mache ich sonst denn so?
"Eigentlich reite ich ganz gerne"
'Wagenrennen sind auch toll', fällt mir ein.

Jetzt bin ich irritert. Warum kann sie nicht schwimmen gehen?
Soll ich nachfragen?
Warum nicht. Ist ja nichts dabei.
"Warum kannst du nicht schwimmen gehen?", frage ich vorsichtig.
"Hängt das damit zusammen, dass du beinahe mal ertrunken bist?"
Wäre möglich...
Die anderen Dinge finde ich cool.
Training. Wald. Reiten.
Allesamt Dinge, die ich selbst gern tue.

"Na ja..." Das ist mir schon etwas peinlich.
"Ich kann nicht schwimmen. Und ich fühle mich im Wasser einfach nicht sicher. Vielleicht, weil ich fast ertrunken wäre, aber ich glaube eigentlich eher, dass es mit meinem Vater zusammenhängt. Denn das Wasser ist das Gebiet von Poseidon, und ch habe das Gefühl dass der mich nicht leiden kann weil ich von Hades abstamme"
Das wäre die einzige Erklärung die mir einfällt.
"Magst du schwimmen?" frage ich Cassie.

Ich nicke langsam.
Das hatte ich mir schon gedacht.
Hoffentlich ist ihr das nicht zu unangenehm.
"Ich verstehe. Solltest du deine Meinung ändern... vielleicht kann ich es dir ja beibringen."
Heute bin ich ja wieder mal hilfsbereit.
"Und ja, ich schwimme gerne. Aber der Wald ist mir lieber."
Obwohl das nicht immer so war.

Ich lächel zurückhaltend und sage "Danke, aber mir ist da nicht so wohl bei."
Aber mich wundert es, dass sie so hilfsbereit ist.
Sie ist echt nett.
"Du bist auch gerne im Wald? Warst du dass schon bevor du Jägerin warst?"
Jep, ihr Leben ist interessanter.
Definitiv.

"Glaube ich dir."
Aber damit ist das Thema wohl beendet und weiter nachhaken werde ich nicht.
Und schon sind wir wieder bei mir.
Ich komme mir jetzt irgendwie egoistisch vor, weil wir nur von mir sprechen.
"Nein, früher war das nicht so."
Ich hatte fast schon Angst vor dem Wald.
Naja, das ist übertrieben.
Aber nachts im Wald zu sein... Ich erinnere mich an die Panik, die ich hatte, wenn Dad mit mir abends im Wald spazieren gehen wollte.

"Liegt das an Athene?"
Ich war immer schon gerne im Wald.
Der Geruch ist entspannend, überall ist Schatten und man trifft nicht so viele Leute, sondern nur Tiere.
Ich liebe es, durch den Wald zu rennen oder zu reiten.
Jetzt sehne ich mich wieder nach dem Wald.
Ich war schon lange nicht mehr dort.
Ich beschließe, im Anschluss dort hin zu gehen, wenn nichts da zwischen kommt

Ich sehe sie verwirrt an.
"Athene?"
Was hat Athene mit meiner urpsrünglichen Abneigung dem Wald gegenüber zu tun?
Stehe ich auf der Leitung oder verwechselt sie da etwas?
Unsicher sehe ich sie an.

(ich hab mich verschrieben XD)

"Artemis, ich meinte Artemis!"
Jetzt habe ich mich doch echt versprochen und es weil ich in Gedanken war nicht bemerkt.
Ich bekam wieder diese leicht rosanen Wangen.
Das war meine Schamesröte.
Am liebsten würde ich einfach in den Wald reisen.
Hauptsache weg von der Blamage.

Achso, kein Thema
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Ich lache leicht.
"Achso, ich dachte schon..."
... dass ich jetzt garnichts mehr verstehe.
Ich denke nach.
"Ich glaube, dass es sicherlich mit den Jägerinnen zusammenhängt, dass ich den Wald mag. Aber ich denke nicht, dass das an Artemis liegt. Sondern an der eigenen Einstellung."
Jemand, der den Wald hasst, wird sich uns nie anschließen.

Ich bin erleichtert dass sie so reagiert und lasse sie nachdenken.
"Das heißt deine Einstellung hat sich geändert?"
Ich hoffe ich frage sie nicht zu sehr aus, das wäre mir total unangenehm, aber so bin ich nun mal.
Nervig.

"Ja, so kann man es sagen."
Ich denke weiter nach.
"Aber ich glaube nicht, dass das nur an den Jägerinnen liegt. Es würde sich uns niemand anschließen, der den Wald nicht mag."
Die Jägerinnen verstärken die Liebe zum Wald nur.
Aber das Interesse muss von selbst vorhanden sein.

Ich denke über ihre Antwort nach.
"Das stimmt natürlich. Was war eigentlich der ausschlaggebende Grund dich den Jägerinnen anzuschließen?"
Dieses Thema ist einfach so interessant.
Plötzlich sieht sie einen Raben an ihr vorbei fliegen.
Ist das ein Bote ihres Vaters?
Oder nur ein ganz normaler Vogel?
Man weiß ja nie.

Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich fast sagen, dass sie sich uns vielleicht anschließen will.
Aber das kann ich mir dann doch nicht vorstellen.
Der ausschlaggebende Grund.
"Gute Frage", murmele ich leise.
Die Einsamkeit? Der Zusammenhalt?
Nein, ich weiß, was meine Gründe waren.
Ich sehe einen Raben, der vorbeifliegt und auf einem Ast landet.
Pechschwarz. Und durchdringende Augen.