Mit den Händen in den Hosentaschen vergraben wartete ich darauf, dass der Fahrstuhl des Empire State Buildings unten ankam.
Was konnte Jupiter nur von mir wollen?
Ich ging im Kopf alle meine Aktivitäten in der letzten Zeit durch. Empusen umbringen, nach Quebec fahren, Höllenhunde loswerden, nach Utah fahren, mit Mom streiten. Also alles wie immer.
Was will er bloß?

Ich war gerade mit dem Aufzug des Empire State Buildings nach ganz oben gefahren und musste nun gähnen, um den Druck auf meinen Ohren los zu werden.
Warum auch immer mich Zeus her bestellt hatte, ich war nun da.
Ich wusste nicht wie ich ihn erzürnt haben konnte, aber mir fiel auch nicht ein wieso er mich sonst rufen sollte.
Vorsichtig betrat ich den Versammlungsraum des Olymps.
Da saß der Bruder meines Vaters.
Ich verneigte mich.

Der Aufzug kam wieder runter, ich stieg ein und fuhr wieder hoch.
Ich schlenderte zum Versammlungsraum, während ich mich neugierig umsah.
Als ich nach einer Weile dort ankam, stand da schon ein Mädchen.
"Hi", grüßte ich grinsend sowohl den Gott, als auch das Mädchen. "Was habe ich diesmal falsch gemacht, sodass ich hier her zitiert werde?"

Zeus bedeute mir, zu warten.
'Wo drauf soll ich denn warten?'
Als dann hinter mir Schritte kamen, drehte ich mich um.
Ein Junge den ich vorher noch nie gesehen hatte, betrat den Raum.
"Das würde mich auch interessieren" bestätigte ich.
Doch Zeus schüttelte den Kopf.
"Dieses Mal habt ihr nichts verbrochen. Also nichts, was mir bekannt ist. Anders steht es mit euren Eltern."
Ich legte den Kopf leicht schief.
"Um was gehts?"

"Nun...", begann der Gott. "So wie mir der Vorfall berichtet wurde, hat Poseidon wohl das Haustier von Hades gestohlen. Daraufhin hat Nemesis Hades eingeredet, dass er sich rächen müsste, weswegen sich meine Brüder nun auf einem Krieg vorbereiten. Ihr sollt das verhindern, indem ihr die Wogen glättet."
Ich nickte langsam. Das klang nach meiner Mom. Dumm nur, dass wir die Streitigkeiten der Götter klären müssen.

Ich hatte unsere Mission ebenso verstanden.
Ich verkniff mir ein 'Wenn ihr es nicht hinkriegt, wie sollen wir dass dann schaffen?'
"Nun gut. Ich nehme mal an, du kannst uns sonst nicht helfen?"
Zeus schüttelte den Kopf.
"Ich kann euch den Luftweg benutzen lassen und eventuell eingreifen, falls einer meiner Brüder euch umbringen will"
Das 'eventuell' überzeugte mich nicht wirklich, doch ich nickte.
"Danke schön"
Dann musterte ich meinen Partner.
Er sah nicht schwach aus, und ich hoffte, ich konnte gut mit ihm arbeiten.

Jupiter wurde mir ja immer symphatischer. Eventuell unseren Tod verhindern... WIe aufbauend!
Ich drehte mich zu meiner Partnerin und grinste sie an.
"Ich bin Angel und du?", stellte ich mich vor.

Ich grinste ihn an.
"Angel? Hast du dir den Namen ausgedacht? Mein Name ist Helena"
Irgendwie mochte ich ihn.
Er war gut gelaunt und freundlich.

Ich schmunzelte. Aus irgendeinem Grund war sie mir jetzt schon symphatisch.
"Die Alternative ist auch nicht gerade besser: Angelo. Klingt irgendwie nach EIsverkäufer, wenn du mich fragst. Und ich bin zwar vieles, aber defnitiv kein EIsverkäufer!", erklärte ich. "Du heißt Helena? WIe die, Helena, wegen der der Kampf um Troja geführt wurde? Er passt zu dir."

Ich grinste.
"Ein Eisverkäufer? Na ja, daran hätte ich jetzt nicht als erstes gedacht. Aber jetzt wo du es sagst, Ähnlichkeiten hast du ja" antwortete ich frech.
Dann zog ich die Augenbraue hoch.
"Findest du? Ich glaube nicht, dass jemand um mich einen Kampf führen würde. Ich frage mich immernoch, wieso ich so genannt wurde."

Ich schnalzte missbilligend mit der Zunge.
"Ich und Eisverkäufer? ich muss doch sehr bitten, Helena! Das wäre einer der Berufe, den ich garantiert nicht ausüben würde! Auch wenn das praktisch den ganzen Tag kostenloses Eis bedeuten würde..."
Ich grinste wieder.
"Ich glaube, deine Mutter oder Vater hat dich so genannt, weil er dich so hübsch, wie die damalige Helena fand, was du auch bist. Oder weil sie vielleicht den Namen so schön fand."

Ich grinse.
"Aber freies Eis ist doch toll. Dann würde ich auch ganz bestimmt oft vorbei kommen"
Als er mir erklärt, warum ich meinen Namen bekommen habe, ziehe ich die Augenbraue hoch.
"Danke, du Schleimer. Vielleicht wollte sie mich auch nur vor manchen eingebildeten... Frauen warnen"
Ich grinste immernoch.
Allerdings vermied ich es, 'eingebildete Göttinnen' zu sagen, da ich nciht wusste, was Zeus dann machen würde.
Dieser räusperte sich.
"Vielleicht könntet ihr eure Kennenlernstunde verschieben und euch währenddessen schon mal auf den Weg machen"

Ich deutete eine Verbeugung an.
"Natürlich, Ma'm. Für dich nur zum halben Preis", meinte ich.
Ich wandte mich zu Jupiter.
"Stimmt ja. Irgendwelche Tipps für deine Lieblingsverwandten oder dürfen wir raten, wo wir hinmüssen?", wollte ich wissen.

Zu Pluto zu kommen, dürfte mit deiner Partnerin ja kein Problem sein.
Er sah zu mir, wandte sich dann wieder an Angelo.
Ich fand es etwas befremdlich, dass er von mir redete, als wäre ich nciht im Raum.
Und Neptun befindet sich wie zu erwarten in seinem Schloss, im Meer.
Ich unterbrach ihn.
"Wie sollen wir bitte zu seiner Unterkunft kommen? Er wird uns doch nciht freundich emfangen udn Kekse bereit legen, oder?
Ich meine gehört zu haben, dass es ziemlich tief liegt"
'Außerdem kann ich weder schwimmen, noch tauchen, noch lange die Luft anhalten oder gar unter Wasser atmen.

Plutos Palast klang irgendwie sehr viel einladender als der von Neptun, was wahrscheinlich daran lag, dass ich dort nicht ertrinken konnte. Helena wirkte ebenfalls nicht besonders begeistert.
Jupiter schüttelte einfach nur den Kopf.
"Das soll eure SOrge sein", seufzte er. "Vielleicht solltet ihr aber mal Iris in ihrem Laden besuchen, sie wird euch sicher helfen. Na ja, sagt ihr aber nicht, dass ich euch geschickt habe, ansonsten bekomme ich gar keine IMs..."
"Ausgesprochen hilfreich", kommentierte ich sarkastisch. Was brachte es einem, wenn man ein Gott war, aber nicht mal solche Kleinigkeiten selbst erledigen konnte?

Das soll unsere Sorge sein?
War das sein Ernst?
Anscheinend ja, denn Zeus wünschte uns nur ncoh viel Glück und entließ uns.
Ich verließ den großen Saal und sah dann zu Angel.
"Was machen wir zuerst? Gehen wir zuerst zu Hades oder besuchen wir Iris?"
Ich persöhnlich war für ersteres, da ich so den Tauchgang hinaus zögern konnte.

"Den Laden der Regenbogengöttin suchen?", ich sah Helena schockiert an. "Du enttäuschst mich! Unterwelt klingt doch viel, viel spannender!"

Ich grinste Angelo an.
"Gut, dann wäre dass beschlossen."
gemeinsam gingen wir zum Fahrzug und fuhren herunter.
Währenddessen fragte ich ihn grinsend:
"Willst du lieber den normalen Eingang nehmen, oder sollen wir die Reise etwas verkürzen?"
Ich konnte uns beide ganz schnell in die Unterwelt bringen.
Ich war stärker geworden.

Ich zog eine Augenbraue hoch.
"Wenn du mir sagen kannst, wie wir da überhaupt reinkommen, wäre ich dir ausgesprochen dankbar"
In der Unterwelt war ich noch nie gewesen. Mal wieder packte mich die altbekannte Reiselust.

"Es gibt zwei Eingänge von denen ich weiß. Einmal in Los Angeles, dort ist der Haupteingang versteckt. Dann gibt es noch einen geheimen Eingang im Central Park von New York. Als Alternative hätten sie noch zur Wahl, den sehr vertrauenswürdigen Weg des Schattenreisens einzuschlagen."
Ich verkniff mir ein Lachen.

Ich starrte sie an.
Los Angeles war definitiv zu weit entfernt fürs irgendwie langweilumal eben hin fahren. Der im Central Park klang irgendwie langweilig, also blieb nur noch Schattenreisen.
"Okay, dann machen wir so eine Schattenreise, was auch immer das sein mag."

Ich grinste ihn an.
"Vielen Dank für ihr Vertrauen. Wir werden sie bestimmt nciht enttäuschen"
Lächelnd verieß ich das Empire State Building und suchte mir einen größeren und tiefen Schatten aus.
"Wenn sie mir ihre Hand reichen könnten"

"Okay...", meinte ich skeptisch und umschloss ihre Hand mit meiner. "Und was jetzt?"

Ich grinste ihn an.
"Jetzt geht die Party los!"
Und ich verschwand mit ihm durch die Schatten.
Irgendwann waren wir angekommen.
Beim reisen verlor man das Zeitgefühl.
"Geht es dir gut?" fragte ich besorgt.
Manchen bekam dass nicht.

Ich verzog das Gesicht, als wir verschwanden.
Das war echt eines der unangenehmsten Erlebnisse, von denen ich das Pech hatte sie erleben zu müssen!
"Alles bestens", meinte ich an Helena gewandt. "Nächstes mal plädiere ich aber eher zu einem der anderen Wege."