Heute ist ein schöner Tag. Ich bin auf der Suche nach meiner Schwester Hellen. Wir haben uns zum Shoppen verabredet, aber keine Uhrzeit ausgemacht.
Ratlos streife ich durch das Camp. In unserer Hütte ist niemand und im Speisepavillon auch nicht.
Ich sehe mich um.

Schnell renne ich zu meiner Schwester.
"Sorry, ich musste noch jemandem helfen!"

Hellen rennt vorm Haupthaus in mich rein.
"Ach macht nichts. Hast du alles?"

Ich nicke und zeige auf die Umhängetasche, die ich dabei hatte.
Dort sind mein Geldbeutel und noch ein paar andere Sachen drin.

"Na super", lächele ich und schnippe einmal mit den Fingern.
Phoebe, meine schwarz-rote Tigerdame materialisiert sich neben uns und ich steige auf.
Dann halte ich Hellen die Hand hin und sage zu Phoebe: "Bring uns in die Stadt. Wir werden heute shoppen."

Ich nehme ihre Hand und steige auf.
Phoebe sprintet los und ein paar Momente später sind wir auch schon in der Stadt.

"Wo willst du als erstes hin? Suchst du was bestimmtes?", frage ich Hellen und springe von Phoebe herunter.
Nachdem auch Hellen nicht mehr auf dem Tiger sitzt, springt mir das Tier in Kuscheltiergröße in den Arm.

Ich überlege kurz.
" Wir könnten zu Macy's gehen und dort schauen?!"

Ich zupfe an meinem Ärmel.
"Was kriegt man da?"
Meine Mutter nahm mich zum Einkaufen nie mit und alleine bestellte ich lieber online meine Sachen.

"Da bekommt man eigentlich alles was mit Klamotten zu tun hat!"
Früher war ich dort oft mit meiner Mutter und manchmal auch mit Freundinnen.

"Okay, klingt gut", lächele ich und überlasse Hellen die Führung. Soweit ich weiß, ist sie sowieso die Ältere von uns beiden. Auch wenn es nur Monate sind, die uns trennen.

Ich führe uns zu meinem Lieblingsladen und öffne die Eingangstüre.
Uns kommt ein Schwall warmer Luft entgegen.

Ich sehe mich um.
Die Menge an Klamotten und Accessoires erschlägt mich fast und ich fühle mich etwas verloren. Im Internet wirkt das nie so viel.
"Suchst du was Bestimmtes?", frage ich Hellen. "Ich hätte gerne einen Rock oder so."

"Ich wollte ein paar Pullis, Hosen und für den Sommer ein paar T-Shirts und Kleider kaufen!"
Ich gucke mich um und werde schnell fündig.

"Du hast ja ganz schön was vor", staune ich, "Hast du denn so viel Geld dabei?"
Mein Portmonee ist leider nie besonders voll. Mom verdient nun mal wenig Geld. Und mit den ganzen Drachmen im anderen Geldbeutel konnte ich mir bei den Menschen nichts kaufen, außer schräge Blicke und verständnisvolle Blicke.

"Müsste eigentlich reichen...!"
Ich schaue kurz in meinem Geldbeutel nach.
"Ich glaube, 150 Dollar müssten reichen!"

"Oh okay", murmele ich, mehr fällt mir nicht ein.
Ich nehme einen Rock von einer Stange, hänge ihn aber sofort wieder zurück, als ich den Preis sehe.

"Wenn du willst, kann ich dir auch was leihen!", sage ich beiläufig, während ich mich weiter umgucke.

Verlegen trete ich von einem auf den anderen Fuß.
"Ich will dir nicht auf der Tasche liegen..."
Ich sehe sehnsüchtig eine Schaufensterpuppe an, die einen wunderschönen Vokuhila-Rock trägt, der aber leider über meinem Budget liegt.

"Sobald du kannst, gibst du es mir einfach wieder zurück!"
Inzwischen hatte ich weitere Sachen gefunden, die ich später mit in die Umkleide nehmen werde.

"Bist du dir da sicher?", frage ich Hellen und spiele verlegen am Saum des Rockes herum.
Kurzentschlossen nehme ich einen in meiner Größe von Kleiderständer und halte ihn vor mich.
"Denkst du denn, der würde passen?"

Ich mustere den Rock und nicke anschließend.
"Das werden wir sehen, wenn du ihn anprobiert hast!"
Ich lasse meinen Blick umherschweifen auf der Suche nach Kabinen zum Anprobieren.

Ich entdecke die Umkleidekabinen hinten im Laden und zeige hin.
"Dann lass uns das gleich mal anprobieren."
Ich betrachte den Haufen auf Hellens Arm.
"Soll ich dir beim Tragen helfen?", biete ich an.

Ich schaue auf den Haufen auf meinem Arm.
"Ja, bitte!"
Sie nimmt mir einen Teil der Klamotten ab und wir gehen zu den Umkleidekabinen.

Ich lege ihre Sachen in eine Kabine und gehe mit dem Rock auf dem Arm in die direkt daneben.
"Bis gleich."
Ich ziehe den Vorhang zu und hänge den Rock auf eine Stange.