Ich wartete bis der orange Nagellack
trocknete und zog mich dann an.
Ein rotes Sommerkleid und passende Schuhe. Ich finde
es undenkbar, eine Hose zu tragen. Ist mir halt aus meiner azeit hängen geblieben. Meine Haare ließ ich offen. Ich war nun seit einiger
Zeit in diesem Jahrhundert aber an dieses gute
Gefühl konnte ich mich nicht gewöhnenn. Wo ich herkomme,
war es undenkbar die Haare offen zu tragen. Als ich schließlich fertig war, lief ich ins andere Zimmer um noch ein wenig meine Magie
aufzufrischen.

"Wie machst du das?" fragte mein kleiner Halbbruder verwirrt und ich grinste.
"Ein wahrer Magier verrät doch nicht seine Tricks. Und jetzt gib schon her." zwinkerte ich. "Ich komm noch dahinter!" quiekte er und drückte mir ein Viertel - Dollar Stück in die Hand. "Dann kriegst du einen Dollar von mir." lachte ich und steckte die Spielkarten ein. Ich stand vom Boden der Hermes Hütte aus und streckte mich. Vor dem Essen wollte ich noch etwas rausgehen.

Mein Halbbruder seufzte auf, als ich die Wand
verunstaltete. "Was soll das werden?"
"Lass mich doch", giftete ich ihn an. "Es ist hübsch"
"Na gut, wie du meinst. Ich werd dich dann mal in Ruhe lassen"
Er schloss hinter sich die Tür. Stolz betrachtete ich die Wand und
machte einige Minuten weiter. Dann lief ich durchs Camp, als mich plötzlich
jemand an der Schulter fasste. Erschrocken quiekte ich auf und verpasste
Chiron eine Schweinenase. "Oh... tut mir leid", nuschelte ich und entfenete den
Illusionszauber. Wenn ich erschrecke, passiert das hin und wieder...

Bevor ich aus der Tür trat band ich meine blonden Haare zu einem Zopf zusammen. Meine grau grünen Augen blitzen mein Spiegelbild schelmisch an. Dann trat ich an die frische Luft. Mit einem lächeln auf den Lippen beobachtete ich für einen Moment die anderen Camper. Dann ging ich etwas an den Hütten entlang, richtung See.

Chiron erzählte mir von einem Auftrag.
"Ich muss das machen?? Du weißt doch das
ich miserabel im Kämpfen bin und außerdem weiss
ich nicht mal wo sich diese Kette von Hera aufhält!",
beschwerte ich mich. Ich werde keine 10 Minuten überleben...
"Du bist die einzige die sie finden kann, mit einem Ortungszauber.
Und du gehst ja nicht allein. Ich habe dir Misty eingeteilt. Jetzt musst
du sie nur noch finden und ihr die Nachricht überbringen", sagte
er aufmunternd und trabte weg. Er akzeptiert keine Wiederrede. Na toll.
Warte... welche Misty??

Ab und an begrüßt eich bekannte Gesichter und lief dann Richtung See.
Es war sehr warm heute, aber schwimmen gehen würde ich erst nach dem essen, da ich dann genug Zeit hätte meine Haare zu trocknen. Augenblicklich lächelte ich als ich einen ersten Blick auf das Gewässer erhuschen konnte.

Ich suchte das Camp ab und fragte schließlich einen Typen.
"Hast du ne Misty gesehen?"
"Die ist am See", erwiderte er und lief weiter.
Ich wollte fragen, wie die aussieht, aber das muss
ich wohl selbst herausfinden. Ich lief zum See und rief:
"Misty?" Ziemlich laut. Schließlich waren hier viel Menschen.

Als ich jemanden meinen Namen rufen hörte drehte ich mich um. Ein rothaariges Mädchen rief nach mir, doch nicht irgendjemand sondern Maura. Jeder hier im Camp hatte irgendwie mitbekommen was mit ihr war, da sie sich anfangs nicht wirklich anpassen konnte. Leider musste ich zugeben, dass ich sie außerordentlich hübsch fand und sie gerne mal angesprochen hätte.
Was sie wohl wollte?

Ich erstarrte, als sich die Blondine umdrehte.
Elena!, schoss es mir durch den Kopf. Was macht sie hier?!
Das kann nicht sein?! Mein Magen zog sich zusammen und ein
riesen Kloss bildete sich in meinem Hals vor Trauer und Sehnsucht
Unfähig mich zu bewegen, starrte ich sie an und musste die
aufkommenden Tränen unterdrücken. Soll das ein Streich sein...

Maura sah irgendwie aus als hätte sie einen Geist gesehen. Ich ging ein paar Schritta auf sie zu.
"Hey. Was gibts denn?" fragte ich lächelnd und beobachtete dann ihre Körpersprache. "Ist alles in Ordnung?"

"Das kann nicht sein...", murmelte
ich und hatte den Drang sie anzufassen
und zu umarmen. Doch ich wich zurück
und konnte es nicht verhindern dass doch eon
paar Tränen über meine Wangen tollen.

Leicht stirnrunzelnd sah ich sie an.
Das war jetzt etwas seltsam.
Entsetzt sah ich wie sie weinte. Was zum Hades hatte ich denn getan?
"Maura was ist denn los?" fragte ich vorsichtig.

Woher kennt sie denn meinen Namen?
Das ist nicht Elena... Ich versuchte meinen
Herzschlag zu beruhigen und tief durch zu atmen.
Ich brauchte einige Sekunden, doch dann hatte ich
mich im Griff. Verlegen sah ich sie an und versuchte
meinen Schock zu verbergen. "Äh... tut mir leid", sagte
ich einigermaßen ruhig. "Wir haben einen Auftrag"

Etwas verwirrt sah ich sie an.
Okay...
Als sie einen Auftrag erwähnt horche ich auf
"Echt?" fragte ich enthusiastisch.
"Worum geht es denn?"

"Komm mit, das erklärt ich dir drinnen",
meinte ich und ohne zu überlegen packte
ich sie am Handgelenk und zog sie mit. Einerseits
konnte ich hier nicht mehr rumstehen und andererseits
wollte ich sie berühren.

Das hatte ich jetzt nicht erwartet.
"Ich kann auch alleine gehen." meine ich und drehe mein Handgelenk geschickt aus ihrem Griff heraus.

"Tut mir leid...", stotterte ich und blieb dann
stehen. "Äh, also", setzte ich an und begann zu
erklären was wir zu tun hatten. Etwas unsicher sah
ich sie an, aber ich liess mir nichts anmerken. Ich richtete
mich auf und sah sie ausdruckslos an. In meinem früheren Leben
hatte ich das oft genug geübt.

"Geht schon." meine ich mit halbherzigem lächeln.
Dann höre ich ihr zu und meine Augen waren sicher riesig. Bei so einem Auftrag sollte ich mitgehen?
Klar freute ich mich, aber es wurde sicherlich schwierig.
"Wie lange werden wir weg sein?" frage ich in das Schweigen hinein.

"Etwa 2 Wochen", erklärte ich und mir
ging erst jetzt auf dass ich eine echt lange
Zeit mit ihr zusammen sein werde. Mein Körper
konnte nicht entscheiden wie er darauf reagieren sollte.
Sollte ich genervt sein, begeistert und vorfreudig oder
geschockt, wütend oder sollte ich Angst haben?
"Ich muss diese Kette noch finden. Ich werd sie nachher
lokalisieren. Wenn wir sie nicht finden, wird Hera wütend
und jemand der Götter beschuldigen" Dann fängt ein Krieg an,
fügte ich in Gedanken hinzu. "Nur zu deiner Information. Ich kann
nicht kämpfen"

Ich lächelte sie an.
"Wir packen das schon. Auch wenn es nicht einfach werden wird." meine ich.
Dann schmunzle ich.
"Wir können ja üben."

Ich lachte leicht auf.
"Du verstehst nicht... ich kann kein
Schwert halten oder sonst was, ist viel
zu schwer. Und macht mich panisch...
Und ausserdem finde ich das ein
Mädchen nicht so kämpfen sollte. Meine
Magie reicht für mich. Darin bin ich gut", erklärte
ich und lief die Teppe hoch in mein Zimmer. Dort
stand ein Tisch und ich legte eine Karte aus. Ich
sah zu Misty. "Wer soll?" Ich hab immer Probleme
mit Blut. Aber wir brauchen welches.

Ich überlegte.
"Du könntest ja zur Vorsorge einen leichten Bogen mitnehmen, ist meine favorisierte Waffe. Ist auch nicht so schwer zu tragen." schlage ich vor und folge ihr die Treppe hoch. Hübsch hier.
Ich zögerte.
"Ich kann es machen wenn du nicht willst." sage ich dann aber doch.

"Ich kann nicht schiessen", erklärte ich. Ich treffe
nichts und wahrscheinlich kann ich nicht mal das Ding spannen.
"Oh danke" Mit Blut habe ich kein Problem. In meiner Zeit
wurde viel davon verflossen. Vorsichtig schnitt ich in ihre Hand
und liess das Blut über die Karte fließen. "Danke", sagte ich, bevor
ich die Augen schloss und einige Worte auf griechisch sprach. Das Blut wanderte
über die Karte und blieb dann an einem Punkt. Ich schlug die Lider auf.

Ich presste die Lippen aufeinander.
Der Schnitt brannte unangenehm.
Allerdings galt meine Aufmerksamkeit der Karte.
In Geographie war ich furchtbar.
"Wo ist das?"

"Lawrence, Kansas", murmelte ich verwirrt,
nickte dann aber. "Na schön" Ich erhob mich,
rollte die Karte zusammen und sah zu Misty.
Es fiel mir irgendwie schwer sie anzusehen.
"Das ist etwa 2 Tage entfernt", klärte ich sie
mit gedämpfter Stimme auf.
"Wir sollten heute noch los. Ich pack mal mein Zeug"