Ilaria sucht ihre Tochter Maya Catterfield.
Schließlich erhält sie irgendwo den Hinweis, dass sie sich den Jägerinnen angeschlossen hat...
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Ich sehe mich um.
Diese Welt ist immer noch faszinierend.
So anders als unten.

Wir sitzen beim Lagerfeuer und unterhalten uns.
So wie eigentlich immer.
Dennoch verliert dieses Treffen nie seinen Reiz.
Ich sitze auf einem Baumstamm neben der Neuen, Maya heißt sie.
Sie ist eine Tochter von Ilaria, soweit ich weiß.
Es ist erst wenige Tage her, seit sie sich und angeschlossen hat, aber ich glaube, sie gewöhnt sich langsam an das Leben hier und beginnt, uns zu vertrauen.
Ich lache mit den anderen, als Ricky von einem Specht erzählt, der erinmal auf einen Typen losgegangen ist, der sie angegraben hat.

Ich suche Maya nun schon so lange.
Naja, vielleicht ist sie ja da, wo man mir geraten hat, zu suchen.
Bei den Jägerinnen.
Sie scheinen im Moment in den Beverley Hills zu sein.

Wir lachen weiter, als sie uns beschreibt, wie der arme Junge davon gerannt ist und nie wieder in ihrer Nähe auftauchte.
Ich sehe ins Feuer, ehe ich mich an Maya richte.
"Alles in Ordnung?"
Sie nickt.
M: "Alles in Ordnung."
Ich habe mich ihr viel unterhalten in der letzten Zeit.
Um sie besser kennenzulernen. Um ihr Vertrauen zu gewinnen. Um es ihr hier so angenehm wie möglich zu machen.
Jede hier hat ihre Gründe, sich uns anzuschließen.
Nur ihre kenne ich noch nicht.

Eine Göttin zu sein hat auch Vorteile.
In kürzester Zeit bin ich angekommen.
Auch meinem Einhorn zu schulden.
Maya... ich hoffe nicht, dass es an mir liegt.

Auf einmal ist da etwas anderes.
Ruckartig heben alle die Köpfe.
Es ist Artemis' Segen: durch das Gelübde werden wir unsterblich, können mit dem Bogen hervorragend umgehen und sind ausdauernder, stärker und bessere Kämpferinnen.
Aber nicht nur das: unsere Instinkte sind auf Jagd spezialisiert. Unsere Wahrnehmungen sind weniger menschlich, sondern schon fast tierähnlich.
Und genau das zeigt gerade seine Wirkung. Ich höre ein Geräusch. Viele Meter von uns entfernt. Und doch ist es da. Vögel kreischen und ich rieche einen unbekannten Duft.
Die anderen sehen mich wachsam an.
"Löscht das Feuer!", befehle ich.
Wenige Sekunden später stehen sie alarmiert um mich herum. Die Dunkelheit schützt uns.
Ich bedeute einigen, Bäume hochzuklettern, um mehr zu sehen. Einige suchen sich bestimmte Höhlen im Boden, um dort aus anderen Positionen anzugreifen. Die anderen versammele ich in einem Halbkreis um mich herum, alle sehen in die Richtung des Geräuschs.
Wir sind leise, leiser als normale Menschen es je sein könnten.
Ich hebe die Hand und lege den ersten Pfeil an.
Sie alle machen es mir nach.
Dutzende von Pfeilen sind in die Dunkelheit gerichtet.

Ich trage einen langen, dunklen Mantel.
Die Haare sind zu einem Zopf gebunden.
Als ich auf die Lichtung komme, sind Dutzende von Pfeilen auf mich gerichtet.
Ich könnte ihre Gedanken manipulieren, aber das will ich nicht.
Meine Aura leuchtet hell.
Ich lege die Hände aneinander und lächele.
"Ich komme in Frieden."
Die Kapuze nehme ich noch nicht ab.

Haha. Klar doch.
Am Besten, wir nehmen gleich die Pfeile runter und laden sie auf einen Kuchen ein. Und dabei erzählen wir ihr alle Geheimnisse.
Maya neben mir zuckt kurz zusammen, doch ich beachte das gar nicht weiter.
Wenn ich die Aura genauer beachte, geht mir auf, dass das eine Göttin sein muss.
Aber ihre Stimme kenne ich nicht. Und es gibt auch Göttinnen, die uns Schlechtes wollen.
Alle warten auf weitere Befehle.
Keine Einzige senkt den Bogen.
Sie sagt die Wahrheit. Aber trauen muss ich ihr deswegen nicht.
"Es wäre trotzdem freundlich, wenn Ihr Euch uns zu erkennen geben würdet."
Jemandem nicht in die Augen sehen zu können, gefällt mir nicht.

Ich lächele.
Misstrauen ist weise.
Ich kann sie spüren, die verlorenen Träume.
So oft sind sie Gründe, sich den Jägerinnen anzuschließen.
Dann streife ich die Kapuze aus dem Gesicht.

Ich nicke langsam.
Sie ist sehr hübsch. Und sie sieht jung aus. Unschuldig.
Maya neben mir wispert leise: "Mum?"
Ich sehe sie an, dann senke ich den Bogen ein wenig.
Die anderen machen es mir nach. Keine steckt die Waffen weg, aber direkt bedrohen tun wir sie auch nicht.
"Ihr seid Ilaria", stelle ich dann fest.

Ich muss lächeln.
Nur wenige erkennen mich.
Aber Maya tut es.
Ja, das bin ich.
Der Umhang fällt von meinen Schultern und innerhalb von wenigen Sekunden trage ich ein Jeanshemd und Hosen.
Wie ein normales Mädchen.

Ich mustere sie.
Dann neige ich leicht den Kopf.
Eine Sache der Höflichkeit.
Ich beobachte Maya. Sie steht unschlüssig neben mir.
"Was verschafft uns die Ehre?", frage ich weiter.
Sie wird uns nicht schaden, wenn ihre Tochter hier ist, nehme ich zumindest an.

Ich lächele.
Ich war auf der Suche nach meiner Tochter.
Keine Ahnung, wo sie war.
Außerdem hat mir Artemis eine Botschaft übergeben.

Maya sieht mich mit großen Augen an.
Ricky wendet sich mir zu.
R: "Die Wahrheit?", fragt sie knapp.
Ich nicke. Dann lasse ich den Bogen sinken und sehe sie weiterhin durchdringend an.
"Geh schon", sage ich zu Maya.
Natürlich will sie ihre Mutter sehen.
Wer will das nicht...

Entschuldigt mich, ich werde meine Tochter kurz zu mir nehmen. Dann müsste ich mit...
Ich sehe das Mädchen vorne an. Sie ist es offensichtlich.
... der Anführerin reden.
Maya folgt mir.

Maya sieht mich unsicher an.
Aber meine Erlaubnis hat sie.
Und selbst ohne sie könnte sie gehen.
Deswegen geht sie schnell zu ihrer Mutter und ich sehe die anderen an.
Sie klettern von den Bäumen, kriechen aus ihren Höhlen.
"Göttlichen Besuch gabs schon lange nicht mehr", murmele ich leise.
Die anderen sehen mich an und murmeln Dinge wie "Sie ist sehr hübsch" und "Was für eine Göttin ist sie?".
Ich sehe sie an und habe ihre Aufmerksamkeit sofort zurück.
"Ich schätze, das Feuer können wir wieder entfachen."
Und so geschieht es.

Wir verschwinden unter einem großen Baum.
Maya kniet vor mir nieder.
Ich muss lächeln.
Steh auf, meine Tochter, und erzähle mir deine Beweggründe.
Sie scheint unsicher.
Aber ich sehe sie aufmunternd an.

Wir setzen uns wieder ums Feuer.
Ricky ist jetzt neben mir.
R: "Weißt du, was das für eine Nachricht unserer Herrin sein soll?"
Ich zucke die Achseln.
"Es kann alles Mögliche sein."
Ein neuer Auftrag. Neue Monster. Das alte Problem...
Langsam wird die Stimmung wieder lockerer.
Moon legt sich neben mich und ich kraule sein Fell.
Es schimmtert silbern, so wie mein Diadem.

Mutter, ich...
Ich bedeute ihr, zu sprechen.
Dann beginnen ihre Augen zu leuchten.
Das ist das, was ich will. Dienen, Aufträge ausführen. Ich brauche keine Männer.

Ohne sie anzusehen, frage ich Ricky:
"Denkst du, dass wir in zehn Jahren immer noch hier sitzen und so denken wie jetzt?"
Ich kann mit ihr über alles sprechen. Ich vertraue ihr mehr als sonst jemandem.
Wir haben so viel durchgestanden. Gemeinsam.
Sie sieht mich überrascht an, dann wird sie nachdenklich.
R: "Es kann nicht alles auf ewig so bleiben wie es jetzt ist. Geringe Änderungen sind unabwendbar. Aber wir werden immer noch wir selbst sein. Und wir werden das tun, was wir auch jetzt tun."
Ich nicke.
Die Welt geht zugrunde.
Wir können nur alles in unserer Macht stehende tun, um das zu verhindern.

Ich küsse sie auf die Stirn.
Weise Entscheidung, meine Tochter.
Lächelnd lasse ich von ihr ab.
Mutter?
Ja?
Ich wollte nicht, dass Ihr mich suchen müsst.

Ich sehe in den Himmel.
Die Wolken ziehen vorbei und offenbaren gier und da Teile des Sternenhimmels.
So wunderschön.
Ich sehe auch den Mond.
Seit ich bei den Jägerinnen bin, habe ich nachts keine Angst davor, im Wald zu sein.
Lächelnd sehe ich mein Schwert an und meinen Bogen.

Ich winke ab.
Es ist okay.
Dann stehe ich auf.
Ich wünsche dir alles Glück der Welt.

Ich war schon immer ein Fan von silber.
R: "Ich nehme an, wir gehen nicht bald los, um den Othrys nach Monstern abzusuchen?"
Das war der alte Plan gewesen.
"Vorerst nicht. Ich muss zuerst diese Nachricht lesen, dann entscheiden wir weiter."

Somit stehe ich auf.
Und gehe zu den Jägerinnen.
Ich ziehe eine Schriftrolle aus meiner Tasche und reiche sie der Anführerin.